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reichen, auf sehr viel anderes verzichten: wdie grofse
Brillanz der Farben im hellen Lichtcß
Das Wasser mit seinem schräg hineingehenden Sand
hatte zu sehr den Charakter eines Bachbettes. Er be-
grenzte es daher mit steileren Steinen und machte es so
zum kleinen Wasserbecken. Das Wasser lasierte er mit
grüner Erde und Schwarz, malte mit Schwarz die Schatten
hinein, und so machte es den gleichen Eindruck, als wenn
er erst das Bachbett in Schwarz und Grau gemalt und
dann das Wasser darüber mit Grün lasiert hätte. Er hat
so reichlich Kopaivenbalsam dazu genommen, dafs er
fürchtete, er könne ihm herunterlaufen, bei dem schnellen
Anziehen im Sommer aber ist das ausgeschlossen. Wenn
man auf wenig bemaltem, angetuschtem Grunde etwas so-
gleich als fertig hinstellt, könne man Kopaiva sehr reich-
lich brauchen, man werde dadurch die Schönheit der
Farbenqualität nur erhöhen. Ist man aber genötigt, über
solche fett lasierte Stelle noch ein oder mehrmals zu
gehen, so wird die Erscheinung pappig und unangenehm.
Etwas Oel (d. h. soviel als die Oelfarben an sich ent-
halten) scheine ihm zum besseren Binden notwendig;
früher habe er darum auch Nufsöl dazu genommen, weil
er noch nicht den Mut hatte, Kopaiva rein anzuwenden
aus Furcht vor dem Reifsen; da sei ihm aber alles be-
deutend nachgegilbt.
Er male nun schon seit 1853 damit und sei durch
Gunkel darauf gekommen, der einmal als Kuriosum er-
zählte: ein alter Maler in Kassel male mit Kopaivenbalsam
und könne ihn nimmer genug rühmen. Darauf habe er