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Wirkung erhöht und zugleich fein macht. Jede Farbe ist
zur nebenstehenden fast komplementär, aber nie ganz; so
ist denn immer etwas in ihnen, was sie wieder verbindet
und harmonisch macht. NViese nach rechts zu Blaugrün
neigend. Nymphe blau mit rötlich violettem Stich.
Unter der Quelle goldgrünes Moos am Felsen. Dunkel
violettgrauer Grundton des Fensters. Warm gelber Pan
mit orange-goldig-rotem Bockshaar. Weifse und weifs-
graue Beine. Schwärzlich blaugrünes Quellwasser. Rosa-
violetter Dicker. Ueber ihm warm gelbgrünes Gras mit
Weifs und hell blauviolettem Blumenfleck. (Blumen stehen
mitunter so dicht und bilden auf etwa 20 Schritt Ent-
fernung eine solche Farbenmasse, dafs man das Gras
nicht mehr sieht. Böcklin.) Mildblauer Himmel und zart
hellgraue Putten, mit orangerosa Anflug. Unter ihnen
die goldgelbe Blumengruppe. Das Licht der Putten ist
über die Wiese durch weifse Gänseblumen und andere
Blumen verstreut. Um den Dicken und die Nymphe
viele kleine gelbe Goldknöpfchen.
Ich äufserte, der vorwiegende Ton des Ganzen, der
zugleich auch die grösste Farbenausbreitung umfasse, sei
ein leichtes Goldgrün, wovon durch schwaches Vergilben
der Farben auch das vorher neutrale Grau jetzt etwas
hätte. Böcklin wollte dies nicht zugeben und meinte,
wenn man es nachrechnen wolle, würde man gewifs eben-
soviel Violett im Bilde vorlinden.
Bei Köpfen, die en face und mit offenen Augen darge-
stellt sind (wie der dicke Pan, Magna parens, Anadyomene),
sucht Böcklin den Glanz des Augapfels auf dem einen