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rosiger halten müssen. Er habe es gestern im Freien be-
obachtet, wie das Grün der Wiesen, natürlich nicht im
hellen Sonnenschein, im Fleisch mehr das Rot hervortreten
lasse. Seine Nymphe habe im Hals noch zu viel Gelb.
Wenn Fleisch heller ist als Luft, so ist es Sonnenschein
oder bei dunkler Luft mindestens Halbsonne. Eine grüne
Wiese ist sogar heller als die Luft gegenüber der Sonne,
wie er gestern gesehen. Es giebt natürlich auch Gegen-
stände, deren Lokaltöne im Sonnenschein dunkler sind
als blaue Luft.
Mai
Leute, wiejener Wiener Kanon, seien keine Koloristen,
denn sie nehmen es mit ihrem Malen gar nicht so genau
und legen auf Valeur und feinere Abstimmung der Farben
wenig NVert; sie Wünschen nur ihre Bilder recht brillant
und farbenreich zu machen.
Rembrandt sei auch nicht als Kolorist zu betrachten,
denn es ist ihm nur um Hell gegen Dunkel zu thun, auf
Farbenstimmungen hat er sich nie eingelassen.
Braun und Goldgelb ist z. B. ein Zusammenklingen
von zwei Farben; Schwarz und Grün wirken jedoch nur
als Hell und Dunkel in der Malerei.
Böcklin wünschte sein Atelier heller grau angestrichen,
(nicht zu kalt, sondern mit Pariser Grün gemischt) und
Lamberie und Thüren etwas dunkler grüngrauer. Nur alles
Braun und Gelb in der Umgebung der Bilder vermeiden!
Er hat deshalb auch seine gelben Hoizstaffeleien kaltgrau
gestrichen.