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Weil
die
Härte
VOI]
Licht
und
Schatten
im
Goldrahmen
das Bild in einen gedämpften Ton bringt, der über alle
Farben Harmonie verbreitet. Ist dagegen ein Bild in
Hell und Dunkel komponiert, so Wirkt es gewöhnlich un-
fertig, da seine Gegensätze gegen den Glanz des Rahmens
gering erscheinen.
Der Rahmen grenzt ab und hält zusammen; vorher
sah das Bild zerfahren aus. Es sieht nun Weit aus, als wäre
Böcklin verschwenderisch mit dem Raum umgegangen.
Blau steht immer schön zu Gold und bekommt, so
hell es ist, durch Gold etwas Mildes, Sammetartiges.
Blau ist eben immer Schatten. Gelb steht nicht gut, hat
vielmehr gar keine Beziehung zu Gold, da Gold gelb ist.
Auch Scharlach steht schlecht. Rot steht um so schöner,
je mehr es Blau enthält. Auch Grün steht eben deshalb
schön zu Gold, weil es Blau enthält.
Der Goldpalaierrahmen hat Licht, Tiefe und Reflexe
wie ein echter Goldrahmen; aber er hat nicht die Farbe
des letzteren (auf seinen stumpfen Flächen), die bei der
Anadyomene z. B. zur Harmonie des Bildes gehört.
Anno 1858 hat Böcklin in Basel ein Kinderkonzert
gemalt; Kinder, die vor einem Hause musizieren Wahr-
scheinlich nackt und ideal gehalten und den Pan im
Schilf begonnen, wie Fritz Burckhardt mir erzählte.
Böcklin sagte heute, an dem Pan hätte er in München
nichts_mehr gethan; die Landschaft bei Voltz hätte er
in vierzehn Tagen gemalt, im wWettrennem: mit Steffan