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lichst nahe kämen und sich für optische Versuche eignen:
Verrnillon, am besten der aus England kommende
Scarlat-Vermillon (Böcklin sah ihn in München beim
F arbenhändler Brugger), mit dem man auf gewöhnlichen
Vermillon einen noch viel leuchtenderen Fleck setzen
könne. Er wäre bedeutend feiner als sonst gerieben, das
mache viel aus. Chromgelb. Pariser Grün als neutralstes,
leuchtendstes Grün. Feinster Ultramarin. Karmin.
Böcklin sprach dann von den Bindemitteln, um
diese Farben auf Papier aufzutragen: Guter Tischlerleim
ist dem Gummi arabicum, auch dem Fischleim vorzuziehen;
denn er schwindet beim Trocknen im Volumen mehr, als
diese; es werden damit die Farbenteilchen enger und zu
gröfserer Leuchtkraft zusammengedrängt. Von der gelben
oder braunen Farbe des Leims hat man bei der starken
Verdünnung und bei dem geringen Quantum, das not-
wendig ist, keine Trübung zu befürchten. Auch ein Zu-
satz von Kopaivenbalsam zum trockenen Pigment würde
in diesem Falle ein gutes Bindemittel abgeben. Böeklin
machte darauf dieses Experiment, nahm trockenen Ultra-
marin, etwa halb so viel Kopaiva und mischte dieses mit
dem Spachtel so durcheinander, dafs es einen dicken
Teig gab. (Das Bindemittel macht den Ultramarin fast
schwarz, Während V ermillon fast unverändert im Ton bleibt.)
Diesen Teig strich er dann mittels ißorst- und Haarpinsels
auf ein Papier von der gewünschten Gröfse; da der zähe
Teig im Pinsel nicht recht Hiefst, nahm er rektiüzierten
Terpentin dazu, der in der Mischung nichts verändert.
sondern völlig verdunstet. Da sich diese Farbe durch