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nicht mehr unvermittelt und allein dastehen. Die dunklen
Tiefen sind hinter ihrem rechten Arme, in der Krug-
öffnung und rechts neben ihrem Knie angebracht. Beim-
Kopf ist das sprechendste Licht auf dem Kinn, das er
durch daneben gestelltes Dunkel noch mehr hervor-
gehoben hat, während Haar und Schleier weniger durch
Hell und Dunkel, sondern durch unterschiedene Farben
von der grünen Wiese getrennt sind.
Böcklin sagte: er stelle sich dabei oft vor, in welcher
Art ein Bildhauer im Relief wohl solche Verkürzungen
darstellen Würde, und, wie er hier, Haar und Schleier vom
Grund wenig unterschieden halten, das Kinn aber plastisch
vortreten lassen würde.
Das Kristallene, Kühle der Erscheinung der Nymphe,
von dem er früher sprach, könne er jetzt noch nicht hin-
einbringen; das sei erst Sache der Vollendung und des
Fertigmachens.
Der Reigen der Kinder mufs zur leichten, luftigen
Erscheinung werden.
Den rosablühenden Pfirsich- oder Mandelbaum hat
Böcklin jetzt kassiert: er lag zu sehr auf den Figuren, da
er zu Wenig unterschieden von ihnen war und den zarten
Tönen ihre Geltung neihm. Er malt ihn nun hellgrün
heller als Luft; so trennt er sich besser von den Farben
der Putten und behndet sich Weiter hinten.
Dem Gewand der Nymphe hat Böcklin beim er-
hobenen Arm und bei den Füfsen Hiegende Zipfel gegeben,