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Hemdkragen und lasierter, dunkler, goldgrüner Grund.
Brünettes Fleisch mit breitem, kaltem Licht. Dreiviertel-
Ansicht. Licht im Bilde aber von vorn. Läfst man das
Licht zum Gesicht von vorne fallen, so kommen manche
unwesentlichen Züge ungünstig zu Bedeutung. Dreiviertel-
Beleuchtung ist für das Durchmodellieren der Formen
am günstigsten. Das stark gelbe Halstuch wirft die
vielerlei Farben im Gesicht in einen Ton zusammen und
bringt das Rot darin zur Erscheinung. Den warmgelben
Halbtönen wird aber ihre starkgelbe, lederartige Er-
scheinung genommen; sie scheinen im Verhältnis grau
und also in der einheitlichen Erscheinung des Kopfes
dem Rot genähert.
Viele Maler haben den Glauben, Firnis und Farbe
verwüchse mit der Leinwand zu innigerem Zusammen-
hange, und sie sträuben sich deshalb, auf H o lz, S c h i e fe r
u. dergl. zu malen. Die Farbe hält nur durch die
Adhäsionskraft. Auf sehr glattem Grunde jedoch fafst
sie nicht gut und reifst gewöhnlich beim Trocknen, so
auf Glas; Schiefer ist schon rauher auf der Oberfläche.
Ebenso reifst auch auf glatt abgekratzten Stellen die
Farbe sehr leicht, zumal Wenn die Stelle schon hart ist.
Um die Glätte zu zerstören, ist es darum gut, die Stelle
Jnit Weingeist abzureiben.
Um eingeschlagene Stellen in Bildern zu zeigen,
feuchtete D reb e r sie mit Weingeist an und wunderte sich
immer, dafs sie danach noch viel mehr einschlugen;
Der Grund dieses Porträts ist ziemlich dunkel goldig-
grünlich, nach unten etwas heller.