Volltext: Tagebuch-Aufzeichnungen aus den Jahren 1866, 1868, 1869 über Arnold Böcklin

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lieh sind, denn jeder Ton, der dunkler als. der gelbe 
Leinwandton ist, läfst diesen durchscheinen, und so ent- 
stehen bräunliehgelbe Töne, die schwer zu bannen sind. 
Am förderlichsten sind kalt violettgraue Töne, die durch 
alle Schatten klingen müssen. Man sollte daher eigentlich 
jede Leinwand vor Beginn der Arbeit mit Weil's und 
etwas Eisenoxyd decken, um den gelben Ton des Grundes 
aufzuheben. 
9. April 69. 
Bei einem Porträt (Kopf in der Mitte, Hände rechts) 
berief ich mich, der Raumverteilung Wegen, auf Tizians 
Bella im Palazzo Pitti, WO sie auch so wäre, wo Tizian 
sie allerdings aber durch den dunklen Grund und die ab- 
gedämpften Hände weniger fühlbar gemacht hat. Böcklin 
meinte, die Raumverteilung in diesem Bilde sei auch nicht 
schön; Tizian habe es, wie gewöhnlich, leichtfertig und 
liederlich angefangen. 
11. April 69.  
Im Museum. Die Ausschmückung der Treppe von 
den unteren Nischen bis zum zweiten, noch zu malenden 
Bilde ist seit Ostern vollendet. Arbeit von zwei De- 
korateurs in zwei Monaten. Zeichnung der Bildborte auf 
weifsem Grunde mit fast schreienden Farben, die unver- 
mittelt und ohne Modellierung dastehen; Mäander ocker- 
gelb, Beeren zinnoberrot, Blätter kalt-grün (grüner Kobalt) ; 
Aufsenlinien braunviolett Eisenoxyd. Ueber dem Bilde 
von derselben violetten Farbe ein kräftiges Blattornament,
	        
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