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malen. Er wolle daher beim Fertigmachen auch die
vorderen ganz leicht mit Luftton und Weifs übergehen,
um ihnen mit der Luft etwas Verwandtschaft zu geben.
Er hätte darum den Luftton nicht erst daruntergestrichen
und die Putten auf ihm herausgemalt, weil solch blauer
Grund nie zu überwinden sei und immer wieder durch-
wirke und sich durchfresse, d. h. die helleren, oberen
Farben verschlucke.
Den ganzen Kreis des Knabenreigens hat Böcklin
um mehr als eine Handbreite nach rechts gerückt, um
der gröfseren lXIasse der beiden'Pane Gleichgewicht zu
halten. _
Böcklin äufserte noch, in Farben von Felsen, Mauern,
Baumstämmen etc. könne man ganz frei sein. Er habe
erst gestern bei einem Spaziergange erstaunen müssen,
wie grofs die F arbenmannigfaltigkeit von Backsteinen und
erst gar von Felsstücken sei; ebenso Stämme: er sah
einen, der auf einer Seite brandrot, auf der andern grün
von Moosen oder Schwämmen gewesen sei; man könne
dergleichen also malen, wie es einem pafst.
23. März 69.
Wiesenquelle. Böcklin hat neben dem alten Pan
schon ein sehr stark scheinendes, Warmes Grün, (Lein-
wandton, grüner Kobalt, etwas Gelb); darin dann unbe-
stimmte Striche von violettem Eisenoxyd und Schwarz,
und endlich grüne Erde darüber lasierend. Alles Grün
der Wiese sei nur grüner Kobalt und grüne Erde. Grünen
Zinnober nehme er überhaupt nicht auf die Palette.