Volltext: Tagebuch-Aufzeichnungen aus den Jahren 1866, 1868, 1869 über Arnold Böcklin

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hat er keinen Blick, und dafs das Ganze ein Werk grofs- 
artiger Berechnung ist, kann er nicht begreifen. Er ist zu 
bequem, seine Kenntnisse zu erweitern auf Felder, die er 
noch nicht berührt hat. Er sage  und er hätte "darin 
eigentlich ganz recht  es solle ein Jeder geben, was er 
in sich-habe, das aber ganz geben, und im übrigen thun 
und malen, wie ihm der Schnabel gewachsen sei. 
F eue rb a ch sei ein Mensch von grofser Begabung. 
Seinen Dante habe er schon im 26. ]ahre gemalt. Es 
sei zu verwundern, dafs er es nicht Weiter gebracht. Seine 
späteren Bilder hätten erstaunliche Roheiten und seien kon- 
ventionell, stets aber dekorativ sehr zusammenhängend; er 
habe eine ganz ausgezeichnete Begabung für das Dekorative. 
So vielSchönes manchmal inD reb ersLandschaften ist, 
so sind sie doch fast durchweg wirkungslos und pointenlos. 
Viel Raumverschwendung, besonders bei den Lüften seiner 
Bilder. Malerei und Farbe sind bei ihmimmer gesetzlos 
und unberechnet, und das macht die Bilder wirr und un- 
behaglich. Gunkel hat denselben Fehler der Raumver- 
schwendung. Bei seiner Schlacht am Issus malte er eine 
grofse, überßüssige Luft, die ihm nur die Figuren klein 
und unbedeutend machte, und beruft sich auf die Con- 
stantinsschlacht von Rafael, deren Luft trotz der Engel- 
gruppe ebenfalls noch zu grofs ist. Ein anderes Mal 
brachte er eine grofse Eichen- und Tannenlandschaft 
hinter eine Schlacht, wie bei der Hermannsschlacht. Bei 
einem weiteren Bilde mit historischem Sujet stellte er
	        
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