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malerei, wo sie alles schwer und schwvarz gemacht hätte,
natürlich nicht brauchen konnten.
In Rom hat Böcklin Farbenproben am Schornstein
Seiner Loggia, vwo sie Feuchtigkeit, Sonnenbrand und
Kälte zu erdulden hatten, drei Jahre lang beobachtet.
Mittelgrüner Zinnober sei dabei schwarz geworden, Chrom-
gelb jedoch sei gut geblieben.
Bei den französischen Dekorateurs habe er ein sehr
Schönes Grün gesehen (Vert Mylori??), das er sich an-
SChaffen wolle, da ihm jene Arbeiter versichert, sie hätten
V0r vierzehn Jahren ein Cafe damit ausgemalt (mit Blei-
Weifs gemischt), das sich bis jetzt vollkommen gut er-
halten habe, trotz Rauch, Wärme und Ausdünstung.
13. März 69.
Er pflege gern eine gegenwirkende Farbe, die eine
Stelle in Harmonie setzen soll, immer ziemlich fern an-
zubringen, damit das Auge gezwungen wird, das ganze
Bild zu durchmessen. Slo müssten ihm bei der xWiCSCD-
qüellem die farbigen Pane den Kinderkreis oben in
SChaCh halten. Er zeigte mir dann die Putten, die
er in den Tönen ganz vorsichtig (dabei aber frei in der
Form und nicht kleinlich ängstlich) angelegt hat. Ein kalt-
Violetter Ton, mit dem er ganz leise modellierte, gab ihm
zu dem gelblichen Lichtton, zu dem er die blofse Leinwand
benutzte, den Mittelton ; zu den schmalen Schatten am Körper
Wufstö er die leisen KQhlenstriche der Aufzeichnung zu be-
nutzen, die dem darüber gebrachten Mittelton ein wärmeres
Bräunlichgrau gaben. Böcklin äufserte, er fürchte sich fast,