sei er im Ton desselben frei und könne ihn nach Belieben
heller oder dunkler stimmen, je nachdem er das Relief
des Bildes zu verstärken wünsche.
Vom Krapplack sagte er: Um die Farbe von der
Wurzel zu lösen, wende man Alaun an, und es sei nur
Betrug von den Verkäufern, wenn sie ihn nicht ordentlich
herauszögen. Es sei gar nicht schwer, man brauche ihn
nur in Wasser aufzulösen, der Farbstoff scheide sich dann
ziemlich rein aus. Morelli in Rom habe dieses Verfahren
angewendet. Von meinem Roten Lack (Möves) be-
hauptete er, er enthielte Carmin, denn er färbe viel zu
intensiv, Krapp aber erst, wenn man gröfsere Farben-
menge anwende, und dann nie so brillant wie Carmin, vor
dem er jeden warne, Er habe einmal Rosen gemalt und
sie zuerst mit Weifs und Grau untermalt und darüber dann
mit Carmin lasiert, was prächtig ausgesehen. Er hätte
dann das Bild einige Zeit bei Seite gestellt. Als er aber
wieder nachgesehen, seien die Rosen gelb gewesen: der
Carmin war verschwunden und nur das Gelb war zurück-
geblieben. Krapplack dagegen sei ziemlich sicher, was
die Bilder der Venezianer und Peruginos, überhaupt der
Cinquecentisten, bezeugen würden, in denen er sich
schon dreihundert Jahre erhalten habe. Ch r o m g e l b habe
er nach fünfzehn Jahren noch fast unverändert gefunden; es
sei also eine gute Farbe, nur müsse man sich hüten, sie
im Bilde anzuwenden, wenigstens nicht zu früh, denn sie
habe malerisch zu mächtige Konsequenzen. Dafs die
Haltbarkeit dieser Farbe so verketzert ist, rührt von den
früheren Düsseldorfern her, die sie bei ihrer Braun-