Volltext: Tagebuch-Aufzeichnungen aus den Jahren 1866, 1868, 1869 über Arnold Böcklin

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das andere, so dal's das Publikum darin eine Art von 
Garantie besitzt für das, was es zu erwarten hat. Sucht einer 
aber eine gehobene poetische Stimmung auszudrücken, so 
mufs solche ganz schlagend und vollendet gegeben werden, 
um verkäuflich zu sein. 
Das Qu ellbild für Schack hat Böcklin in der Form, 
wie er es im letzten Jahre angelegt, aufgegeben. Wahr- 
scheinlich, weil das Ueberraschen des jugendlichen Faun 
zu sehr an eine nun kommende Liebesscene denken liefs 
und der Faun keine Beziehung zum Element der Quelle 
hatte. Die jetzige Anlage ist passender und schlagender 
und einfacher zu erklären. jetzt schöpfen zwei Faune, 
vielmehr zwei Pane; der eine steht auf einem Stein am 
Bachrand, zum Ausgleiten knapp, und erreicht eben noch 
mit seiner Schale die sprudelnde Quelle; der andere, ein 
dicker Pan, will zu ihrn hinuntersteigen und sucht Boden 
mit dem Fufse, findet aber keinen und wird ins Wasser 
plumpen. ,Er ist dabei ganz aufser Atem, und die 
schweifsigen Haare hat er sich aus dem Gesicht gesträubt. 
Die Felsbildung ist niedrig und darauf, verkürzter als 
früher, die Quellnymphe; sie spielt nicht mit hängenden 
Schlingpflanzen, denn sie liegt im offenen Wiesengrase, 
sondern plaudert zu einer kleinen Bachstelze, die ihr auf 
das Fingerchen geflogen ist. Böcklin will sie diesmal 
"ganz in den Schleier hüllen, der dann die Körperformen 
nur durchahnen läfst. Unten in einer kleinen Höhle zwei 
Kindergestalten: der Krug der einen läuft nur noch wenig, 
Während die andere über dem ihrigen eingeschlafen. Das 
,Wiesengras oben ist kniehoch; darüber  jetzt in der
	        
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