Der Balsam wollte jedoch nicht in den Grund einziehen,
und die Farbe krümelte zusammen. Böcklin kratzte
darauf zweimal die Farbe ab und griff auch die untere
Lage mit dem Messer an, aber die darüber lasierte Farbe
krümelte von neuem.
Ein römischer Maler Pannini hat im vorigen Jahr
eine Erfindung gemacht, mit Ambra zu malen, der in
Hüchtigem Oel (als Vermittlungsstoff) aufgelöst ist. Die
Farbe trocknet auf der Palette augenblicklich an, setzt aber
keine Haut und kann (sie bekommt käsige Qualität) des-
halb sogleich wieder mit derselben Essenz verdünnt werden.
Auf dem Bilde schlägt sie nie ein, sondern behält stets
einen sanften Glanz. Böcklin hat auch schon mit flüchtigen
Oelcn Versuche angestellt (Harze als Malmittel aufzulösen)
und eine Zeitlang sogar mit Petroleum gemalt. Das schien
ihm anfangs ganz praktisch. Später merkte er aber, dafs
Petroleum niemals trocknet, sondern beim Trocknen des
Bildes ausgestofsen wird und wie Schweifs auf der Oel-
Bäche sitzt.
Neulich versuchte B_öcklin Schlämmkreide und Oel
(oder Firnifs) als Medium zu brauchen. Erstere verliert
nämlich mit einer Flüssigkeit ganz die Weisse Körper-
haftigkeit und -Wird durchsichtig. Dieses Bindemittel ist
sehr nützlich zum gleichmäßigen Ausbreitender Farben.
Böcklin schlug es auch für den Zweck vor, Löcher oder
zu rauhes F adenkorn in der Malerei "zu gleichmäßiger Fläche
auszufüllen. Weil es bei seiner grofsen Durchsichtigkeit
die bestehende Malerei nur unwesentlich verändert, hat
man dann bald die Störung überwunden.