nick die Lüfte. (Es war gegen Abend, der südöstliche
Himmel, grauviolette, stratusartige Wolken, die oben neben
dem grünlichen Himmel kupfrig übergossen waren, während
der ferne Himmel farbig orange erschien. Die Landschaft
und der Rhein aber waren grau, und letzterer grauweifslich.)
Böcklin sagte darüber, wie solche Stimmung aller male-
rischeniDarstellung zuwider wäre, indem in dem fernsten
Teile in der Luft bereits die ganze Palettenkraft
aufgeboten sei, während der Vordergrund matt und sogar
ganz farblos. ä:
Anadyomene. Ungemein delikat gemalt. Böcklin
legt darauf Wert. Er nimmt jedesmal vor der Arbeit. etwaige
Ünsauberkeiten erst sorgfältig weg; Pinselhaare, wo er sie
bemerkt, entfernt er immer sofort, denn beim Loslösen
V00 der aufgetrockneten Malerei lassen sie oft störend
den unteren Grund vertreten. Kein altes Bild hätte Pinsel-
haare, nur bei neueren (z. B. Piloty) hätte er solche Un-
aChtsamkeiten bemerkt.
Das schattiger gehaltene Meer hinter der Venus hält
die dunklen Farben vorn zusammen und begünstigt das
Zürückweichen des fernen Wassers, indem die Horizont-
linie dadurch bei aller Bestimmtheit Weich wird. Bewegtes
Meer ist violett. Die Schärfen in den Wellen lassen die
Beine der Venus Weich erscheinen und verleihen dadurch
dem oberen Teile der Figur und den Putten (die SiCh
duTCh den Schleier schon genug unterordnen) Bestimmtheit.
Je weiter er mit dem Bilde käme, desto sensibler würde
er für den Gang jeder Falte und für die kleinste Form.
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