Punkt ist. Die Glanzlichter der Augen sind so stark, wie
in der Natur. Das breite, starke Licht des Goldreifs mildert
ihre schneidige Härte. Für die Lippen hat Böcklin nur
ein Eisenoxyd (ich glaube Englisch Rot) gebraucht. In
die Wangen, meinte er, müsse man nie positives Rot nehmen,
besonders nicht Krapp, da das stets als dunkle Farbe wirke.
Alles, was man später an rotgemalten Wangen noch ändern
will, wird Schmutz.
Beim Beginn eines Bildes scheint Böcklin immer eine
fast entgegengesetzte Farbe, wie der Grund, zu nehmen.
So hat er hier zum kalt schwarzvioletten Grund warme
graugrüne (ungebrannte grüne Erde) genommen, bei einem
kleinen angefangenen Porträt seiner Frau hatte er
erst den Grund mit durchsichtigem Gelb (Ocker) über-
zogen und die Untermalung scheinbar mit Violett gemalt.
Die Schiefer-tafel (fast zljg Fufs hoch _und 2 Fufs breit,
über V2" dick) hat Böcklin mit 9 paoli (4V2 Mark) bezahlt;
sie darauf aber noch einmal selbst schleifen müssen.
Technisches.
Vor dem Uebermalen reibt Böcklin jedesmal den Grund
mit Kopaivabalsam und Oel an. (Zu etwa 2-3 Efslöffel
dieser Mischung thut er dann 4_5 Tropfen Siccativ de
Courtray zum schnelleren Auftrocknen hinzu.) Kopaiva-
balsam hat die Eigenschaft, die obere und untere Farbe
zu durchdringen und stellt dadurch eine innigere Vereinigung
beider her.
Einmal hatte Böcklin aber eine ganz hartgetrocknete
Stelle damit überzogen, um eine Lasur darauf zu malen.