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Zum stärksten Relief zu bringen, wozu das Meer dann
tief grünlichdunkelblau und ebenfalls sehr farbig gehalten
worden. Täuschende Naturwahrheit hat der Schwimm-
fufs des Meercentauren rechts, der im durchsichtbaren
Wasser sichtbar ist. Das Meer daneben ist dunkel-
grünlich, der Fufs durchscheinend heller und eine Spur
gelblicher, auf dem Wasser hellrotgrau (farbig) und total
anders als die Farben im Wasser: die glitzernde Spiegelung
des rotbraunen Körpers. Auch die Verkürzung durch
die Brechung des Wassers ist meisterhaft: dafs der Teil
im Wasser scheinbar früher beginnt, als man es erwartet.
Beim zweiten Triton, erzählte Böcklin, habe er schnell
wirksames Relief erzielt durch sehr farbiges, unvermitteltes
Nebeneinandersetzen der Töne. Das Relief der Gruppe
bedingte, dal's die Fischsclwvanzspitze tief schwarzbraun
gehalten werden mufste. Da Wo sie ins Licht tritt,
glitzern und schillern die Schuppen in bunten Farben.
11. Januar 69.
Böcklin sprach von verschiedenen Techniken.
Der Kopf eines alten Mannes in S. Luca in Rom ist von
einem gewissen Caralieri, der sein Geheimnis mit ins
Grab genommen. Obwohl schlecht gemalt, ist er doch
merkwürdig schön und leuchtend in der Farbenqualität.
Anders die Pannini-Farben, die in Rom gegenüber
dem Palazzo Borghese verkauft werden. Man erhält sie an-
gerieben mit einem schnell sich verflüchtigenden Binde-
mitfel und versetzt sie beim Malen mit einem Ambra-
Oder Bernsteinflrnis, so dal's kein Tropfen Oel auf das