Volltext: Tagebuch-Aufzeichnungen aus den Jahren 1866, 1868, 1869 über Arnold Böcklin

Hellviolette Edelsteine und Ohrbommeln, der goldgelbe 
Mittelton des Reifs, der Schleier und das farbig violette 
Veilchenbouquet verhindern, dafs die Karnation nach 
irgend einer Farbe inkliniert. Ein Rot zu diesem Zwecke 
anzubringen, wäre unnütz, da das Fleisch bereits mit Grün 
gemalt ist.  
(Um der Harmonie eines Bildes einen bestimmten eigen-h 
artigen Klang zu geben, scheint Böcklin es wohl für gut, 
zu halten, eine Farbe des Farbenkreises ganz fehlen zu 
lassen?!) 
 Die tiefen, starkviolettgrauen Schatten sind demnach 
nur auf das Grau des Schiefers lasiert. Das weifse Kleid 
hat Böcklin auch anfangs mit grüner Erde und Weifs ge- 
malt, dann aber mit reinem Weifs lasiert, das in diesem 
Falle die Eigentümlichkeit hat, ganz violettweifs zu wirken. 
Alle Stellen, wo der Mensch mehr transpiriert, sind 
farbiger, bei brünetten gelber (z. B. Leib, Achselhöhlen 
und Brustliäche über den Brüsten), während die Brüste weifs, 
oft mit feinen Aederchen durchzogen sind; am weifsesten 
die Arme. Der Torso, meint Böcklin, sei im Ganzen nicht 
so hell, wie die Arme, die dagegen fast stets was Marmornes 
haben. Ebenso, wenn auch nicht so hell, die unteren 
Extremitäten. 
Die kleinen Modellationen auf der Wange hat Böcklin 
fortgelassen, als nicht Wesentlich zur Erscheinung. Die 
kleinen F ormlichter Wechseln bei jeder, Wendung und stören 
die Einfachheit, Gröfse und Schönheit der grofsen z. B. 
der Wange. Das Ziemlich starke Glanzlicht auf der Nasen- 
spitze hat Böcklin aufgesetzt, weil die Nase der nächste
	        
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