Volltext: Tagebuch-Aufzeichnungen aus den Jahren 1866, 1868, 1869 über Arnold Böcklin

1. Januar 69. 
Bei Dr. Brenners Porträt. Die violette Farbe 
des Hin tergrundes stehe nicht gut. Erstens spricht er 
Zu sehr als Farbe und läfst das Gesicht nicht farbig 
genug erscheinen. Dann sei er zu dunkel, und das Fleisch 
erscheine dadurch zu hell. Endlich sei das Violett des 
Grundes eine Farbe, die fast in derselben, nur helleren 
Abstufung im Licht des Fleisches als kaltrosagrau vor- 
käme, während der Grund eher mit dem Schatten ver- 
Wandt sein und das Licht kräftig und unterschieden her- 
vorspringen lassen sollte. S0 aber bekämen die Schatten 
und die Uebergänge dahin leicht etwas Hohles und Ein- 
gelassenes, und der Grund springe noch vor. 
Ueber das Dunkel der Sammetweste möge ich noch 
mit grauen Lichtern gehen, damit das Licht auf dem 
ganzen Brustbilde etwas Einheitliches bekomme. 
Der Kopf sehe zu sauber und zart aus, weil ich in 
Kragen, Sammetweste und in dem Stück weifsen Hemd zu 
blitzend hartes Licht und Schatten daneben gestellt hätte, 
Was dabeistehende Mitteltöne immer reinlich und zart 
erscheinen liefse, indem es die vorher gröfsern Unter- 
schiede und Ungleichheiten fast ausgleiche oder wenigstens 
gering erscheinen liefse.
	        
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