Volltext: Tagebuch-Aufzeichnungen aus den Jahren 1866, 1868, 1869 über Arnold Böcklin

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gemischten Farben gemalt hat, ist alles unverlöschbar ge- 
bunden. Eisenoxyd wolle er sich zu den andern Bildern 
{einer reiben lassen, dann würde es gewifs auch gebunden. 
Die obere Fläche der Brust wie überhaupt alle model- 
lierenden Halbtöne hat Böcklin dunkler gehalten als das 
meistens mit Licht gegenstofsende Gewand. Das Bild 
scheint mir nun sehr harmonisch, und ich-wünschte fast, 
es helle nicht auf; denn es Wirkt schon so hell genug. 
Böcklin meint, es sei für ihn doch noch etwas zu hart. 
Dezember 
Fresko. Eines sei ihm als unumstöfsliche Regel 
klar geworden: Man müsse unter alle Farben Kalk nehmen 
und höchstens zuletzt in den Schatten vorsichtig mit 
Lasuren von reinen Farben nachhelfen. Es sei sonst 
beim Malen der Effekt des trocknen Bildes unberechenbar, 
da Kalk ganz unverhältnismäßig heller wäre, während die 
reinen Farben (ohne Kalk) sich weniger verändern und 
"dann gegen die aufgeblafsten Kalkfarben viel farbiger und 
{dunkler aussahen, als beabsichtigt gewesen. Von den reinen 
Farben teilen die gebrannten und ungebrannten grünen Erden 
am meisten das helle Auf blassen des Kalkes. Und weil man 
Sich auf" sie also am meisten verlassen könne, ist es er- 
klärlich, weshalb die alten Maler (des Cinquecento) 
sie als hauptsächlichste Farben in der Freskomalerei ge- 
braucht haben. Er würde es in Zukunft auch thun. (Man 
brauche dann nur darauf zu sehen, dafs das nasse Bild in 
sich harmonisch sei, fast ohne sich um das Aufhellen zu
	        
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