Volltext: Tagebuch-Aufzeichnungen aus den Jahren 1866, 1868, 1869 über Arnold Böcklin

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Böcklin sagte, er fühle sich heute noch etwas matt von 
der gestrigen Anstrengung, als er den unteren Teil des 
Gewandes zu erfinden und zu malen hatte: eine Partie, die an 
und für sich ohne Interesse (denn wer kümmert sich darum, 
0b ein Faltenauge da oder dort sitzt), jedoch in allem sich 
der Bewegung der Figur anschliefsen mufs. Es sei ihm 
dies bis jetzt das Schwierigste gewesen; denn bei dem 
weiblichen Körper wufste er, was zu thun war, und strebte 
nur nach gröfster Vollendung. 
Jetzt fangen in der Luft, in denPutten und selbst 
auch im Körper der weiblichen Figur Stellen an aufzu- 
trocknen. Der Gipser hat sich jetzt vollkommen über- 
zeugt von der Notwendigkeit der vielen Lagen und ist 
ganz einverstanden, das nächste Mal sechs Lagen zu machen. 
(Ludius soll 6 Lagen schon nicht mehr notwendig 
erachtet und sich mit 4 Lagen begnügt haben.) 
Besonders leuchtet ihm aber die Festigkeit der oberen 
Lagen durch das Schlagholz ein. (Es sind hiernach nie 
wieder Risse entstanden.) 
Die heute am 8. Dezember morgens aufgetragene letzte 
Marmorkalklage (die letzten drei waren in Zwischen- 
räumen vonje 12-18 St. aufgetragen) blieb den Vormittag 
über so weich, dafs Böcklin noch nicht darauf malen 
konnte, weil jeder Pinselstrich den Grund auflöste. Auch 
das Durchpausen mit Durchzeichenpapier ging SChICCIII 
auf dem nassen Grund, und die Konturen flossen oft zu 
einem mehr als zwei Linien breiten Strich auseinander. 
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