239
Böcklin hat eine Probe der Haltbarkeit der Farben
auf Freskogrund (Marmorkalk-Grund) gemacht, die
Folgendes ergab:
Ultramarin (imitierter), rein und dunkel mit fettem
Pinselstrich aufgetragen, erwies sich als vortrefflich und
durchaus haltbar.
Chromgrün ist fast ganz zerstört und verschwunden
(von Pettenkofer empfohlen). Die Spur von Farbe, die
noch übrig geblieben, ist grau scheinend.
Preufsisch Braun ist haltbar.
Violett Eisenoxyd (Morellensalz) mufs feiner durch-
gerieben sein; dann ist es auch haltbar.
Auch Chromrot und Cadmium haben sich auf der
Flamme der Fackel als haltbar erwiesen.
Wo auf pompejanischen Fresken die weifsen
oder überhaupt helleren Farben fett aufgetragen sind,
bemerkt man rauhe, sandkornartige Teile darin. Böcklin
vermutet, das sei Marmorstaub. Man hätte anstatt der
Weifsen Farbe und des weifsen Kalkes, der dick aufgetragen
fast stets reifsen Würde, das Material des letzten Auf-
trags (Marmorstaub mit Kalk gemischt) benutzt. Dadurch
käme bei gleicher Wirkung und Helligkeit weniger Kalk
auf die BildHäche, und der Wenige würde noch dünner
ausgebreitet.
Dezember
Böcklin War heute im Atelier und zeichnete auf: das
Bild der Venus (mit farbigen Pastellstiften). Schade,
dafs man solche Pastellkorrektur nicht fixieren kann; denn