227
grundes mit hellrot Eisenoxyd dünn an (wie Aquarelle),
zeichnete mit dunklerer, rötlich Warmer Farbe die Zeichnung
der Gesichtsteile hinein und setzte auf die Höhle des
Kopfes und der Stirn und auf die Nasenspitze dünne Lichter
mit Kalk keck auf (die im Augenblick des Aufsetzcns
dunkel aussehen, aber gleich sichtbarer werden). Dieser
Kinderkopf ist der wirksamste und beste, und Böcklin
sagte, dafs er in gleicher Weise fast aquarellartig tuschend
oder lasierend mit Benutzung des Marmorgrundes die
Magna parens malen wolle.
Darauf malte Böcklin die Flam m e: unten Ultramarin,
dünn auf den Grund lasiert, dann dünn Cadmium, aber
Ohne dafs sich Grün bildet; dies färbte aber gleich zu
stark, so dal's Böcklin mit reichlichem Weil's darüber
ging, bis es milder wurde, was aber noch viel vveifser auf-
hellen wird. Mit dem Weifs dick deckend ging er bis in
die Spitzen der Flamme und lasierte darauf Chromrot hinein.
F ack el darunter schwarzbraun, an der Seite glänzende
Reflexe (von den Wolken her) spiegelnd.
ä!
Ueber eine Photographie der Töchter Palmas in
Dresden äufserte er: Wie das ein merkwürdiges Bild sei,
alles falsch und verzeichnet und doch so schön.
Van Dyck, obgleich Schüler von Rubens, ist doch so
Sehr verschieden von ihm. Er glaube übrigens nicht, dafs
van Dyck in seinen Porträts von Kindern und Prinzessinnen
ganz charakteristische Aehnlichkeit erreicht hätte. Die-
selbe starke Schwingung der Mundlinien und dasselbe vor-
nehme Lächeln kehre fast immer wieder.
15'