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Gesicht malt und schliefslich seinen höchsten Trumpf in
einem recht brillant und raffiniert gemalten roten Gewand
ausspielt. Auf dergleichen Dinge ging all ihr Trachten:
in der Leimmalerei eine glatte Fläche oder eine gleich-
mäfsige Lasur recht fleckenlos und rein herzustellen und
dergleichen Pedanterieen mehr.
Auch Michelangelo in seinem Streben nach dem
Handwerklichen ist ihnen fast beizuzählen. Rafael und
Correggio sind vielleicht die einzigen, die frei von pedan-
tischem Wesen stets künstlerisch dachten und reine Natur-
anschauung zu realisieren suchten.
Böcklin erzählte von einem Bilde von Vanutelli in
Rom: Zion (als ein halbnacktes Weib) klagend und um sie
eine Schar ninivitischer Weiber. Das Bild hätte eine
falsche Mondstellung gehabt. Die Sichel gegenüber der
untergehenden Sonne. Er freute sich, als Böcklin ihn
darüber belehrte, und äufserte: wQuando uno non sä,
come fare, bisogna soltanto domandare un tedesco. Quelli
sanno tutt0m4 Die Italiener, die selbst keine Schul-
bildung haben, schätzen die Schulbildung an Deutschen
sehr hoch, ja, sie überschätzen sie und denken wunder,
was man damit anfangen könnte. Dabei ist der Wert der
Schulbildung und der Unterschied von solchen, denen das
bischen NVissen abgeht, gar nicht erheblich.
Böcklin rät immer, nur mit reinem Kop aivenbalsam
zu malen, ohne weitere Zuthat von Oel oder anderen
Stoffen. Mein Balsam ist nun aber so dick, dafs ich ihn