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höhle mit hellrotem (reinem) Eisenoxyd. Dann kamen
die Glanzlichter auf Hintern, Rücken und Bein, dünn (aber
keck und sicher). Darauf die blonden Haare, gebrannte
grüne Erde (helle) mit etwas Grau und Kalk, dann die
Schatten darunter mit gebr. grüner Erde (dunkler), end-
lich auch hierauf ein weifsliches keckes Glanzlicht (dünn,
denn wegen des Kalkes trocknet es gleich sehr hell und
mit harten Rändern auf). Beim zweiten Putten dahinter
war mit dem grauen Luftton nur die Form im Allgemeinen
herausmodelliert. Darüber legte Böcklin dünn einen hellen
rötlich gemischten Ton (vielleicht weifs mit hellrotem Eisen-
oxyd) und brachte das übrige, das er in Form und
Wirkung noch brauchte, durch Gegenstellung von XIVolken-
lichtern heraus, so auch beim Arm des ersten Putten und
beim dritten, den er im Lokalton des Fleisches etwas
gelblichgrüner hielt. Nur das vorgestreckte Bein des zweiten
Putten malte er klar und nebelfrei (ähnlich dem ersten),
das übrige des Körpers wurde von den NVolken ver-
schleiert dargestellt.
Böcklin sagte, nun wäre es ihm auch begreiflich, wes-
halb die alten Maler in ihre Fresken so gern Wolken
brachten: weil sie dabei die gröfste Willkür und zugleich
die gröfsten Mittel hatten, durch Wolkenlicht oder Wolken-
schatten das Licht oder den Schatten (überhaupt die
plastische Erscheinung) ihrer Figuren recht wirksam hervor-
zuheben. Die Putten zerpflücken die Wolken zu Feder-
Wolken. Die Wolken malte Böcklin aus dem graulichen
Grund mit hellweifslichem Ton heraus (Kalk, etwas blau
und vielleicht eine Spur gelb).