erstaunlicher Ausführung wivar. (Man sah durch das durch-
sichtige Wasser den Grund und sogar die schwimmenden
Frösche.) Ein kleines Kind (ganz nackt) macht Versuche
auf einer Rohrpfeife, die ihm der grössere Junge nebenan
geschnitzt hat. Etwas weiter rechts, im Schilf: ein pfeifen-
der Junge. Reizend war die Schilfgruppe, von blühenden
Winden umrankt; auf einem umgeknickten Rohr ein mit-
pfeifender Fink. Hinten ein verriegeltes Gehöft.
Das zuerst genannte Bild (Daphnis) hatte er noch
nicht sehr Weit durchmodelliert; die hohen Lichter der
Modellation fehlten noch. Infolgedessen hatte er auch die
vorderen Blätter und Pflanzen noch in einer nebelhaften
Erscheinung gelassen und meinte, wenn er in der Figur
Weiter modellierte, Wäre die Steigerung der Nachbarformen
eine natürliche Folge. Einzelne Stellen hatte er ausgeführt,
und zwar schien es, als wenn er zu jedem Teil Studien nach
der Natur machte.
Als ich ihn über Temperauntermalung befragte, die
nach seinem Vorbilde auch Lenbach anwenden soll, erklärte
er mir dieses Verfahren folgendermaßen:
Mit Eiweifs und Honig oder Pergamentleim mufs die
Farbe ziemlich stark leimig gerieben werden, damit sie sich
kaum merklich verändert, wenn man Oelfarbe darüberbringt.
Die Temperafarbe hat nicht den Zweck, das Oel aufzusaugen,
sondern den, die Leuchtkraft der Farbe zu steigern.
Das Material veranlafst einen, seine Bilder nach dem
Hellen zu neigen, umgekehrt wie Oelfarbe veranlafst, tief