Volltext: Tagebuch-Aufzeichnungen aus den Jahren 1866, 1868, 1869 über Arnold Böcklin

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Bevor man eine Komposition entwirft, mufs man sie 
in Gedanken reif und lebhaft empfunden haben. Glückt 
sie dann nicht beim ersten Entwurf, so soll man nicht 
daran herumbessern und herumversuchen, sondern ihn 
liegen lassen und noch schärfer sich hineindenken und noch 
ein Mal entwerfen. 
Böcklin erzählte aus seinem Leben. Er kam nach 
Düsseldorf und trat in die Malklasse des Malers 
Hildebrandt ein. Der Landschafter Schirmer Wurde auf 
ihn aufmerksam und veranlafste ihn, in seine Klasse einzu- 
treten. Als Böcklin aber vom Neid der Mitschüler Aergernis 
zu dulden hatte, riet ihm Schirmer selbst, überhaupt von 
Düsseldorf fortzugehen, nach Belgien. Der Verkauf eines 
Bildes hatte ihm etwa 40 Thlr. eingebracht. Das gab ihm 
Mut, und in Belgien begünstigte ihn das Glück. Er 
zeichnete im Museum Köpfe nach Tizian (in Schwarz, 
Kreide- und Rotstift), und diese kaufte ihm ein alter Herr 
ab. (Ch ap u y, ehemals Vergolder, später zu grofser Wohl- 
habenheit gelangt. Dieser empfahl ihn an Bekannte in 
Antwerpen, Wo er einige Wochen blieb.) Dann ging er, 
um Studien zu machen, nach dem Genfersee und blieb 
vom September bis Januar in Genf Dann, mit geringen 
Ersparnissen, über Basel nach Paris. 
Nach einiger Zeit (vielleicht nach einem halben Jahr?) 
kehrte er nach Basel zurück, blieb hier ein halbes Jahr 
und ging dann nach It alie n. Das sei nun mit allen seinen 
Eindrücken auf ihn eingestürmt.
	        
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