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fortsehen und vielleicht in der geschickten Technik oder
in der brillanten Malerei solcher Bilder Entschädigung-
finden. Die Malerei sollte stets nur Erhebendes und Schönes
oder doch unbefangene Heiterkeit darstellen Wollen und
nie Elend.
8. November 68.
Kopf seiner Frau auf weifsem Grund mit rotem
Netz (etwa 1863 in Rom gemalt). Einzig mit Weihrauch
gemalt, dann, da es doch einen Ueberzug brauchte, mit
XVachs getränkt. Weihrauch löst sich nicht völlig im
Wasser, sondern bleibt ein weifser, mehliger Brei. Wenn
er trocken ist, "bindet er jedoch (fester als Leim. Das
Tränken mit Wachs füllt die Poren aus und macht somit
die Farben glänzender.
Vom Sapphobilde. Ueber die ungemeine Leucht-
kraft der Farben. Natürlich hätte ihn die Technik des
Bildes genötigt, es auf breite Farbenwirkung anzulegen. Die
Farben wirken in dieser Behandlung so licl1tvoll und
strahlend, dafs ein Grau neben starkem Rot dieselbe Leucht-
kraft haben kann, während man jenes in einer anderen
Technik bis zu ziemlich viel Licht und Helligkeit steigern
mufs, wenn es neben Rot gleichwertig erscheinen soll.
In dem erwähnten Porträt seiner Frau ist das
lasierte Rot des Netzes leuchtender als der gleichwohl
weifse Himmel. Sollte er mehr leuchten, so mufste man
ihn das Rot überstrahlen machen. Es würde ihm un-
möglich sein, dieses Bild in Oelfarben zu kopieren. (Für
Oel hätte er es aber auch anders erdacht und vielleicht
mehr durch Lasuren seinen Zweck zu erreichen gesucht.)