Volltext: Tagebuch-Aufzeichnungen aus den Jahren 1866, 1868, 1869 über Arnold Böcklin

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darin, die Rafael bei einem andern Bilde, das ihm mehr 
Mufse und Sorgfalt gestattet hätte, gewifs nicht hätte 
durchgehen lassen. (Aus der Photographieist nicht zu 
ersehen, wo Ansätze wären!) 
Die Fabel der Psyche ist ganz für den Raum ge- 
dacht. Das hat besonders Rafael so grofs gemacht, dal's 
er alleseineWerke immer in den Raum komponierte. 
Er, Böcklin, könne sich vorstellen, wie Rafael vor den 
ungünstig scheinenden Flächen (Zwickeln) gestanden und 
hin- und her überlegt, verschiedene andere Projekte Wieder 
verworfen und dann auf die Psyehefabel gekommen sei, 
und wie er dann erkannt, dafs gerade diese Erzählung, die in 
ihrem Verlauf immer nur kleine Scenen von zwei bis vier 
Personen hat, sich ganz besonders für diese Saalanlage ge- 
eignet. Und weil so der Ort Anlafs zu den Darstellungen 
gegeben und nicht umgekehrt die Darstellungen in den 
Ort hineingezwängt oder hineingepafst wurden, entstand 
dieser herrliche Einklang zwischen Architektur und Malerei, 
fiie bewundernswürdige Leichtigkeit und Ungezwungenheit. 
d 1111 Jahre 1804 veranstalteten in Rom die dort leben- 
Bfln Spanier eine Ausstellung einer Anzahl fortzuschickender 
S1 def- Unter 12 Bildern waren 10 Darstellungen oder 
Chaustellungen von Leichen ("Leiche der Beatrice Cenci 
im der Engelsbrücke" war darunter), Kranke im Elend 
Oder Sterbende und nur ein Bild indifferenten Inhalts.  
S01 hBöcklin hieran: Nur niedrige Naturen können bei 
C en Stoffen uber das Unheimliche und Bedrückende
	        
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