190
Jetzt, äufserte Böcklin, hätte er nicht mehr wie früher
Freude an dem blofsen organischen Herausbilden eines
Bildes; er fühle nur das Verlangen, durch grofse Erscheinung
in seinen Bildern zu sprechen und Bilder in Beziehung
zur Bestimmung von Architekturen herauszubilden, wie die
Aufgabe gewesen sei, die er in der Sarasinschen Villa
gehabt hätte.
Beim Bild des David hatte ich den Engelsfiügel mit
zu ängstlicher Genauigkeit durchgeführt. Böcklin sagte,
er passe nicht zum Uebrigen; er müsse unnaturalistischer
sein, denn so ziehe er vor allen andern Dingen die Auf-
merksamkeit auf sich.
B ei
(Fresken
den vergilbten Wandbildern
und Oelfarbenanstrich):
im
Rathause
Wie dumm ist es, wenn die Kunstgelehrten von alten
Malern, wie Ti zian, Rub ens u. s. W. sagen: sjenes Bild
ist noch aus seiner guten Periode, aus der des GOlÖIOIISA
Es sind die früheren Bilder, bei denen sie die Behandlung
mehr gequält haben und die deshalb nachgegilbt sind.
Später haben sie ihre Ideen schneller und frischer
lxeruntergeschrieben, daher haben sie sich besser in ihrem
ursprünglichen Ton erhalten. Der Ausdruck wschöner
Goldtonu ist überhaupt etwas Unsinniges; als sei dies das
anzustrebende Ziel.
Ueberdas Ende und den Verbleib einiger seiner
Bilder erzählte Böcklin: Das Waldbild mit derFaunen-
familie (das erste, welches ich von ihm sah) sei Izu