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geeignet. Daneben die Spitze eines Fichtenbaumes' vor
heller Luft. In Oelmalerei müsse man in diesem Falle
die Baumspitze fast grau malen, und doch kann sich das
Auge vor der Natur kaum überreden, nicht grün zu sehen.
A1 fresco Würde es, obgleich grün gemalt, doch einen
überstrahlten Eindruck machen.
Bei Photographieen von Blumen, die mit Anilinfarben
koloriert waren: Böcklin bewunderte die Schönheit einiger
Farben, besonders eines schönen tiefen und doch leuch-
tenden Veilchenvioletts und eines schönen lNlagenta-Rots
und äufserte, es wäre gewifs sehr belehrend über manche
Gegensätze, wenn man in Aquarellfarben damit Versuche
ßnstellte. Man könne dann unglaublich farbig gehen und
habe doch noch Mittel, die Farben in Schach zu halten,
Buntheit zu verhindern und das Bild wieder sanft wirken
Zulassen, sobald man solche brillante Farbe einführen
kann. Man könne z. B. einen gelben Strohhut vor blauer
Luft malen und Beides durch Einführung einer leuchtenden
Anilinfarbe wieder sanft machen.
Böcklin sprach von antik er E n k a u stik. Nachdem
er in Neapel gewesen, habe er sie nach den Angaben der
Alten, die hinreichend genau wären," auch versucht. Wenn
man sich darauf legte, Erfahrungen darin zu machen, so
könne man es gewifs bald zu leidlicher Geschicklichkeit
bringen; doch biete diese Malerei keine besonderen Vor-
teile, so dafs sich ihre Wiederausübung nicht verlohnen
Kkiürde. Er schniolz Harz mit den einzelnen Farben über
SCHIcx, BÖCKLlN-TAGEBUCH I2