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war eine schlimme Entdeckung, doch gelang es ihm, durch
kleine darüber gemalte Wölkchen die Linie einigermafsexi
zu verdecken.
Bevor ich ans Iireskomalen ginge, solle ich doch Tem-
peramalerei probieren, um das verschiedene Auftrocknen
kennen zu lernen. Man könne Temperabilder mit Leim
und Glycerin malen. Dann könne man mit Ei farb e voll-
enden und schliefslich, nach einem halben Jahr etwa, Spiritus-
firnis darüber bringen, der nun die Farbe wenig oder
gar nicht verändern Wird. Leimfarbe dauert länger als
Oel, denn Leim, trocken, wird steinhart und nimmt im
Vergleich zu seinem früheren Zustande ein sehr kleines
Volumen ein (viel kleiner als Oel) und bringt somit die
Farbenteilchen zu engerer Adhäsion an einander.
Kindergestalten wirken langweilig, wenn der Maler
nicht etwas Komisches in ihre Gestalt oder in ihre Hand-
lungen zu legen weifs. Man begreift sonst den Grund
nicht, weshalb diese Handlungen von Kindern verrichtet
werden und nicht von Erwachsenen. (Bei meinen Ver-
Suchen in Leimfarbe.) Das Komische und Kindliche kann
nun in Vielerlei liegen. Bei dem Tragenden z. B darin,
dal's er nicht über den Bauch sehen kann nach dem, was
61' trägt; darin, dafs er eine kleine Last mit grofsem
Kraftaufwand schleppt, ferner mufs er einzig eine Hand-
lung und diese mit ganzer Hingebung verrichten und sich
um nichts weiter kümmern (ob er nun springt oder trinkt