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Künstler
bezeichnet
dort
fast
jedes
Werk
eine
neu
klommene Stufe.
Böcklin war bereits neun jahre in Italien, als er zum
erstenmal nach Neapel kam. Der Eindruck war so ge-
waltig, dafs er ganz aus der bisherigen Bahn getrieben
Wurde. Er bedaure sehr, dafs er darüber fast ein ganzes
Jahr verloren hätte, bis er wieder mit sich ins Reine kam.
Dann hatte er aber einen ganz neuen Weg eingeschlagen.
Auch anno 1861, als er im Herbst wieder von Weimar
nach Italien zurückkehrte, haben die neuen Eindrücke ihn
wiederum völlig sich umändern gemacht. Und was dies-
m31 auf ihn so grofse Wirkung machte, waren die Stanzen
Rafaels, besonders das Bild des Heliodor. Es schien
ihm klar, dafs es das Grofsdekorative in den Bildern ist,
was selbst auf den Sinn des rohesten und ungebildetsten
Menschen Eindruck macht; und das suchte er auch in
seinen nachherigen Bildern mehr anzustreben.
Man müsse sich in Rom nur vor dem Fremdenhandel
bewahren; liefse man sich einmal damit ein, so sei man
für die Kunst verloren.
Des Bild von Petrarca, das Böcklin in Rom schon
beinahe vollendet und auf Butterpapier aufgerollt nach
Basel heimgeschickt hatte, war bei der Ankunft gründlich
verdorben, das angeklebte Papier war stellenweise so fest
angeklebt, dal's Böcklin es garnicht wieder zu lösen ver-
mochte und das Bild noch einmal malen mufste. Ich
glaube, es ist im Besitz eines Herrn Merian in Basel. Die