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die frische
Bildes.
NVirkung
und
plastische
Erscheinung
des
Böcklin sprach von der himmlischen und irdi-
s c h e n Li e b e , die ganz entschieden auf Hell und Dunkel,
und Warm und Kalt hin komponiert sei. Nur hätten sich
viele Töne verändert: das Fleisch sei gelb geworden etc.,
und doch bleibe das Bild immer in Harmonie, behalte
immer volle Wirkung.
Arrnenino spricht in seinem Werk viel von Leim-
m alerei. Er lebte zu Ende dieser Epoche und an der
Grenze der neuen, der Oelmalerei. (Er erinnerte sich
noch, Tintoretto als alten Mann gesehen zu haben.)
NVenn auch die Kenntnis der Oelmalerei schon lange nach
Italien gekommen War, so dauerte es gewifs noch lange
Zeit, bis sie sich vollständig acclimatisierte, und ohne
Zweifel dauerte die Leimmalerei noch lange neben der
Oelmalerei fort. Correggio hat gewifs noch viel in
Leimfarben gemalt, denn es wäre sonst nicht zu begreifen,
wie er, als er den Auftrag bekam, die Kuppel in Parma
al fresco zu malen, dort gleich mit der ganzen Virtuosität
eines routinierten Freskomalers auftreten konnte.
das
Cen nini ,
beste, doch
sagt Böcklin,
kenne er die
Malbüchern
noch nicht.
sei unter den
Oelmalerei
Das Buch enthält viel Humbug. So z. B.: man müsse
beim Formen von Statuen di persone di riguardo den
Gips mit Rosenöl tränken. Besonders toll sei das letzte
Kapitel, das, wie Jakob Burckardt meint, gewifs ein
anderer dem Cennini zum Spott angehängt habe.