x55
Älontag) trocken sein und die definitive Färbenerschcinung
des Gemalten zeigen.
Das Durchpausen des durchlöcherten Kartons geht
nicht gut, wenn man darüber reibt, besser jedoch, wenn
man mit dem Puderbeutel senkrecht auf die Löcher klopft.
Die dabei verbrauchte Farbe kann man aufsammeln, wenn
man den unteren Rand des Kartons umknifft und in dieser
Rinne den Puderstaub auffängt.
Es ist ganz erstaunlich, in wie grofsem Mafse die
Freskofarben aufhellen. Die Luftlichter, die vorher
schmutzig graugelb und dunkel Waren, werden blendend
hellweifs und haben kaum noch eine Ahnung von Gelb.
Wenn Valles aufgetrocknet ist, Will Böcklin das Bild
mit XVasserfarbe, die mit dem Gelben von Ei und einigen
Tropfen Oel gemischt ist, retouchieren.
l
31'. August 08.
Montag. Böcklin meinte, die Zeichnung binde ihn
und mache ihn befangen. Es sei viel besser, sich nach
dem Material zu richten und die Formen entstehen zu
lassen, wie sie durch Material und Zufall entstehen. Es
wäre dazu genug, eine blofse Konturzeichnung zu haben,
die einem mehr Freiheit läfst. Das zweite Fresko wolle
er in gröfsern Mafsen anlegen und behandeln. Diesmal
hatte er mitten aus dem bereits Gemalten ein Stück
herausschneiden müssen, wodurch eine verzwickte Form
entstand, welche. ihn natürlich beim Malen überall hemmtc
und beschränkte. Der Busch mit seinen Blüten war aber
dennoch sehr graziös und schön geworden, und Böcklin