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erwartet hatte, wird bei weitem durch das erzielte Resultat
überboten. Er wolle sich getrauen. jedes, aber auch jedes
andere Bild damit tot zu machen. Doch habe diese Technik
sehr grofse Schwierigkeiten. Man müsse all sein Können
dabei zusammennehmen und aufs Schärfste und Klarste
zu denken suchen; denn das Bild mufs in einem Zuge
fertig gemalt werden. Es ginge nicht, dafs man, wie beim
Oelmalen, auf einem Bilde fast ausschlafen könne. Man
malt mit Farben mit Fischleim auf Leinwandgrund (der
entweder roh ist oder Gipsgrund hat) und hält das Bild
fortwährend von der Rückseite aus nafs. Ist es fertig und
trocken, so überzieht man es mit einem Spiritusiirnis.
Böcklin nahm gewöhnlich statt Fischleim Sandrog und
Weihrauch, die (beide in Wasser löslich) nicht, wie jener
animalische Stoff, durch das viele Anfeuchten dem Faulen
ausgesetzt sind. ' Diese Malweise hatte er bei der Staffage
des Schilfbildes des Grafen Zeppelin angewendet. Man
müsse bei dieser Technik ganz klar darüber sein, was man
will "und welche Farben und Mittel man anwenden will,
denn hat man einmal das Bewufstsein über das Stadium
des Bildes und die angewendeten Farben verloren, so ist
das Nachmischen und Korrigieren und Ansetzen der
Farben sehr schwierig und kaum noch in sauberer Weise
möglich. Doch hat Böcklin einmal ein Porträt damit
gemalt, woran er 14 Tage gearbeitet: ein Beweifs, dal's
diese Technik doch einen ziemlichen Grad von Aus-
führung zuläfst.
Sparmazcta (Walfischhirntalg), sehr durchsxchtlgfrlk
fast Wachsartiger Stoff, läfst sich durch Wärme SChmÜZCn