Umbra und Mineralschwarz und für die Tiefen noch mehr
Schwarz, Cassler Erde und Morellensalz). Als ich die
Befürchtung ausspraeh, dafs das Bild aufser Verhältnis
auftrocknen würde und die Cypressen vielleicht dann zu
schwarz erscheinen würden, sagte Böcklin, das beabsichtige
er gerade; übrigens könne ma.n nicht genug bei dieser
_Malerei auf Relief des Bildes hinarbeiteil und Hell und
Dunkel im Bilde nicht genug trennen, da es sonst gar zu
leicht matt und fade auftrockne.
Die Pinsel stellte Böcklin früh morgens in XVasser,
damit sie Weich würden und durch das Anschwellen des
Bindfadens desto fester sehliefsen möchten. In der Nacht
jedoch legte er sie heraus, damit sie nicht zu sehr auf-
weichen. (Der Holzstiel besonders würde im Wasser
schlecht werden.)
Schon vor Beginn des Malens äufserte Böcklin, er
wolle dieses Bild recht licht malen, aber dabei klar. Man
braucht nicht zu fürchten, neblig, staubig oder trübe zu
werden, wenn man nur die Farben recht trennt und aus-
einanderhält, sie wenig mischt und bis in die Ferne und
bis in die Schatten hinein alles präzis ausführt. Präzision
überhaupt verleiht jedem Bilde einen ganz besonderen Reiz.
"Böcklin sprach von seinen früheren Versuchen: es
gäbekaumetwasSchöneresalsMalerei in Leimfarben,
Es liefse sich ein unglaubliches 'Licht und strahlendes
VWeifs erzielen und dabei auch wieder eine Brillanz und
Tiefe der satten Farben wie in keiner andern Malart.
Wenn man mit solchen Farben modelliert, staunt man
über seine eigene Arbeit; denn was man an Modellation