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Wasser einen ganz leichten fein blaugrauen (sehr lichten)
Anhauch gab.
Für die zu malenden Fresken [im Sarasinschen
Gartenhaus] hat Böcklin zwei Kohlezeichnungen gemacht
(z' breit, 11]; hoch.) Die eine: eine Villa mit Cypressen
in Mittagssonne. Vorn unter Büschen die heilige Familie,
der ein Engel eine Schale Wasser bringt: (Flucht nach
Egypten.) Die andere: ein Felsenstädtchen (wie For-
mello): Vorn grofse Bäume und Christus und die zwei
jünger, die nach Emmaus gehen. Vorn rechts ein über-
rankter Ziehbrunnen. Diese Zeichnungen werden nun in ihren
Hauptsachen auf Ellenpapier in Originalgröfse übertragen
und dann auf die Mauer gepaust und vielleicht mit Kohle
nachgezeichnet. Hiernach vvirdman dann beurteilen können,
ob die kleine Zeichnung sich auch im Grofsen und zu den
umgebenden Gegenständen gut macht. Dann gedenkt
Böcklin jedes Bild, je nachdem es die Konturen der
Gegenstände darin zulassen, in etwa vier Teile abzuteilen,
von denen ein jeder die Arbeit eines Tages bilden soll.
Der erste Grund ist jetzt sehr rauh und porös auf die
Mauer getragen, darauf kommt der etwa 1], oder ßjs Zoll
starke Kalkbewurf für die Malerei. Für diesen Bewurf
hat Böcklin im Keller verschiedene Proben angestellt und
dabei zu dem mit viel Sand versetzten Kalk reichlich
schwarze Farbe mischen lassen, was aber dennoch ziemlich
weifs auftrocknete. Indem er dem Grund so einen matt-
grauen Ton geben liefs, ersparte er sich viel Arbeit, denn
anstatt die Luft in gemischten blauen Tönen zu malen,
was bei dem grofsen Umfang der Bilder sehr schwer ist,