und forschen und die Natur zu erforschen suchen, ohne
sie direkt kopieren zu wollen.
Böcklin glaubt, dafs die Alten so die Natur studiert
hätten und bezweifelt, dafs Phidias je zu seinen Schöpfun-
gen direkte Natur genommen habe.
Bei meinem Bilde fand er die beiden Falten, die im
Gewand der Prinzessin zum Knie gehen, zu hemmend für
das Auge, er wünscht sie abwechselnder.
Juli
Indem ich der Prinzessin ein gelb und graues Changeant-
kleid malte, machte ich das Gelb immer zu stark und
teilte zuviel davon den benachbarten Tönen mit. Die
Halbtöne könnten ganz k alt sein und die Lichter W arm,
Wie es ja auch Stoffe giebt, die im Licht warm bronze-
farben und im Halbton kalt graublau sind. Der Lorbeer
dürfe nichts Farbiggrünes- haben, da er gegen die helle
Luft stehe. Wäre es immergrüne Eiche, so dürfte der
Busch nicht einmal mit Grün, sondern nur mit Grau
gemalt werden.
7. Juli 66.
Böcklin veranlafste mich zu der glücklichen Aende-
Yklng, bei der stehenden Figur den schwarzen Schleier fort-
zulassen, der den Kopf stets zu alt erscheinen liefs und
verhinderte, dafs die Gestalt absichtslos und dadurch jung-
fräulich erschien. Zudem kam gegen dieses Schwarz nie das
Baumdunkel zur Geltung und dagegen auch umgekehrt
nie das Schwarz des Schleiers. Dafs die Schwingung der