103
Seinem Dichter hat Böcklin dunkelviolette Beine
rgemalt und schwarze Schuhe. Er sagte dazu: „YVenn man
im Vordergrund dunkle Lokalfarben hat, kann man
in landschaftlichen Tiefen (oder in Interieurs) ziemlich
dunkel gehen, ohne schwarz zu erscheinen."
Das Violett neben Rot ist eine unvollständige
Harm o nie (Sekunde), die nur durch nebenstehende oder
ägegenüberstehende andere Farben zur Harmonie gebracht
werden kann, natürlich gehören dazu entfernter liegende
Farben (mehr entgegengesetzte), hier Grün oder Gelb
(Petrarca). Böcklin hat daneben grauen Boden, ltaltgrürlen
lLattich, Fels mit gelben Moosen und auf dem nahen
iYVasser schwimmende gelbe Blätter.
Härten im Bilde. Solche sollen den Blick auf sich
Iziehen; wenn sie aber auf uninteressanten Stellen liegen,
S0 wird der Blick nur einen Augenblick darauf ruhen und
dann mit gröfserem Wohlgefallen auf die Gesichtsformen,
Figuren oder auf eine weiche Ferne, ein sanftes gemüt-
ßiiches Dunkel übergehen und dort gröfsere Erquickung finden.
Böcklin erklärt sich entschieden dagegen, die
Farben aussaugen zu lassen, weil sie damit alle
Bindekraft verlieren. Ebenso schädlich sei Gipsigrund.
Ruwths habe in Rom einmal ein Bild auf einen unpräpa-
rierten Leinwandgrund gemalt, der hinten, nm das Oel
i-lufzusaugen, mit Gipsgrund bedeckt war, welcher nach