denen, die den Künstler in seiner NVcrkstatt sahen, ringend
mit dem Handwerklichen seiner Kunst, ein treuer Schüler
jener gewissenhaften Alten, deren ausgebildete Maltechnik
er aus den Gemälden wie aus den erhaltenen Rezept-
büchern zu ergründen strebte. Keiner von denen, die das
Glück hatten, ihn auf Spaziergängen in der Horentinischen
Landschaft zu begleiten, wo er nie müde wurde, schauend
seinen eigenen Vorstellungsschatz zu bereichern und
andere durch klaren Hinweis auf das Charakteristische
und Typische zum künstlerischen Sehen anzuleiten, oder
die bei den sonntäglichen Wanderungen durch die Galerie
der Uffizien aus der lebhaft ausgesprochenen Sympathie
für gewisse Richtungen und der leidenschaftlichen Ab-
lehnung anderer nicht minder bedeutenden Erscheinungen
die stolze Einseitigkeit des schöpferischen Genies hervor-
treten sahen. Keiner von denen endlich, die mit dabei
sein durften, wenn in bescheidener Osteria beim roten
Chianti Fragen der Kunst verhandelt Wurden und plötzlich
ein in die Diskussion geworfenes Wort hinableuchtete in
die unergründbaren Tiefen künstlerischer Konzeption.
Auch kein Künstler hat sich meines Wissens unter
denen befunden, die über ihn geschrieben. S0 kam es,
dafs über dem Dichter Böcklin der Maler Böcklin etwas
vernachlässigt wurde. Das ist schade, ein Vorwurf soll
damit aber nicht ausgesprochen sein. Denn es scheint