Volltext: Tagebuch-Aufzeichnungen aus den Jahren 1866, 1868, 1869 über Arnold Böcklin

denen, die den Künstler in seiner NVcrkstatt sahen, ringend 
mit dem Handwerklichen seiner Kunst, ein treuer Schüler 
jener gewissenhaften Alten, deren ausgebildete Maltechnik 
er aus den Gemälden wie aus den erhaltenen Rezept- 
büchern zu ergründen strebte. Keiner von denen, die das 
Glück hatten, ihn auf Spaziergängen in der Horentinischen 
Landschaft zu begleiten, wo er nie müde wurde, schauend 
seinen eigenen Vorstellungsschatz zu bereichern und 
andere durch klaren Hinweis auf das Charakteristische 
und Typische zum künstlerischen Sehen anzuleiten, oder 
die bei den sonntäglichen Wanderungen durch die Galerie 
der Uffizien aus der lebhaft ausgesprochenen Sympathie 
für gewisse Richtungen und der leidenschaftlichen Ab- 
lehnung anderer nicht minder bedeutenden Erscheinungen 
die stolze Einseitigkeit des schöpferischen Genies hervor- 
treten sahen. Keiner von denen endlich, die mit dabei 
sein durften, wenn in bescheidener Osteria beim roten 
Chianti Fragen der Kunst verhandelt Wurden und plötzlich 
ein in die Diskussion geworfenes Wort hinableuchtete in 
die unergründbaren Tiefen künstlerischer Konzeption. 
Auch kein Künstler hat sich meines Wissens unter 
denen befunden, die über ihn geschrieben. S0 kam es, 
dafs über dem Dichter Böcklin der Maler Böcklin etwas 
vernachlässigt wurde. Das ist schade, ein Vorwurf soll 
damit aber nicht ausgesprochen sein. Denn es scheint
	        
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