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August
Bei seiner Viola hatte er eine so klare Vorstellung
davon, wie es werden müfste, dal's er auch gleich an Farbe
denken konnte, und trotzdem hat er auch dieses Bild erst
mit Weifs herausmodelliert und statt der Veilchen lange
den reinen Schiefer stehen lassen.
August
Mit Böcklin in Galerie Borghese. Niederlän der haben
fast alle sehr flüssig gemalt (Teniers etc.).
Ven czianer sind doch meistens rücksichtslose Schmie-
rer von wenig edlem Geschmack. Zu bewundern ist aber bei
alledem ihre Kenntnis der malerischen Mittel.
Böcklin sprach von der aufgewendeten Tiefe der alten
Bilder guter Zeit und sagte, darum wirken sie trotz der
gedämpften Farben ihrerLichter doch tageshell und nicht
schwarz.
Bis Leonardo sei noch alles mit Tempera gemalt
worden. Auch der Stefanus von Francia [in der Galerie
Borghese] ist Tempera und hatte dadurch in der Farbe eine
merkwürdige Klarheit und Schönheit.
Den Rahmen für seine Viola hielt Böcklin für ge-
lungen und passend. Zum Pa n in der Münchner Pinakothek
hatte Böcklin das Ornament (Schilfgeflecht mit Winden)
selbst modelliert.