Böcklin braucht nie Terpentin zur Farbe, indem er
behauptet, er nähme der Farbe den Reiz.
Meinen Einwurf, 0b man mit Aufkochen in Spiritus
nicht eine gröfsere Klarheit erzielen könnte, bezweifelte
Böcklin und sprach von der verschiedenen Lösbarkeit der
Harze, der einen in Spiritus, der anderen in Oel, in Terpentin,
in Wasser etc.
Alle Oe1- und Wasserfarben sind nur Gemenge; aus-
genommen Grünspan und Gummigutti, die stets aufgelöst
bleiben, also wohl auch mit dem AuHösungsmittel eine
engere chemische Verbindung eingehen.
Pettenkofers Behauptung, dafs die Bindemittel Leim
und Oel auf die Farben zerstörend Wirken, wird einfach
durch die Erfahrung widerlegt. Pettenkofer nimmt Kopai
und Kopaiva zur Regeneration alter Bilder.
August
Wasse rglas m a l e r ei hat Pettenkofer als haltbar er-
probt, indem er zwei Bilder, die er von Thiersch und Löffler
zu dem Zweck hatte malen lassen, lange Zeit allem Un-
gemach des Wetters ausgesetzt hat und sie trotzdem un-
verändert befunden hat. Er hat darüber auch ein Schrift-
chen herausgegeben. Böcklin besitzt ein anderes darüber,
das vor zwei Jahren in München herausgegeben wurde,
Anstatt des Kalkgrundes fängt man jetzt an, auf Cement-
platten zu malen, die man so glatt, wie einen leidlich gut
geschliffenen Mauerstein herstellen kann.
In irgend einer süddeutschen Stadt (Böcklin weil's die
Adresse) stellt man jetzt aus Marmorstaub komprimierte