Erhaltung des Sapphobildes. 81
Technik zu viel unberechenbare Sachen und lassen sich
nicht so eingehend und vollständig konzipieren. Sappho
hat ein weisses Gewand mit farbiger Blumenborte .
brillant-dunkelblaues Kopttuch mit Goldverzierungen, daraus
Löckchen in das Gesicht fallen. (Nach der Sappho-Büste
der Villa Albani.) Wenn ich recht gehört habe, ist hinter
dem Kopf blaue Luft. Brustbild."
Ueber das Sapphobild ist noch eine
Bemerkung bei Schick enthalten, als er
Meister um den Unterschied zwischen
gelegentliche
sich bei dem
der Technik
der nlphigenia" ("Villa am Meer") und der des ersten
Bildes erkundigte; dabei heisst es (S 217):
"Ich fragte Böcklin, ob die Bilder Iphigenia (bei Schack)
und Sappho (Sarasin) in der Technik sich sehr unterscheiden,
und das Eine etwa vorwiegend Wachs- und das Andere
Harzmalerei sei. Er antwortete: Im Iphigeniabilde wie
in der Sappho sei Harz vorwiegend (und das bei allen
seinen Versuchen mit Wachsfarben). Das Wachs diene
nur als Schmelzmittel."
Endlich ist hier noch eine Notiz anzufügen, die
auf die Erhaltung der Malerei „und die ungemeine
Leuchtkraft der Farben" Bezug nimmt. Nach Schick
(S. 200) äusserte sich Böcklin in Anschluss an ein
Gespräch über das mehrfach erwähnte "Porträt seiner
Frau" (mit dem roten Haarnetz):
"Hätte er das gute Erhalten des Sapphobildes ahnen
können, so hätte er sich in Rom nicht so durch das Ge-
schwätz seiner Bekannten einschüchtern und davon abbringen
lassen. So aber habe er es nicht fortgesetzt, weil er (ohne
Erfahrungen darin gemacht zu haben) baldiges Reissen und
Verändern der Farben befürchtete."
Bekanntlich war das S a p pho bilcl in der Mün-
chener Internationalen Kunstausstellung im Jahre 1901
Bergef:
Böcklius
Technik.