Volltext: Böcklins Technik

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VII. 
Weitere techn. Versuche d. 
zweiten römisch. 
Aufenthaltes. 
„Den erwähnten Studienkopf eines Italieners (beim Rats- 
herrn Imhof [s. S. 237D bezeichnete Böcklin als in reiner 
Enkaustik gemalt, d. h. mit Harz fa rbe_ Als das Bild 
fertig war, überzog er es mit Wachs in Terpentin. In der 
kurzen Zeit hat Terpentin nicht Zeit zum Auflösen der 
Harzfarben. Nachdem es fast verdunstet war, erwärmte 
er das Bild vorsichtig über dem Feuer, damit das Terpentin 
sich nicht entzünde, dann schmilzt auch das Harz und ver- 
einigt sich mit dem Wachs zu einer härteren Substanz. 
Wo das Bild dann an einigen Stellen stumpf wuide, über- 
zog und erwärmte er es ein zweites Mal. Damit die Haare 
recht dunkel und glänzend wurden, tat er vor dem Malen 
schon in die Farbe ein bischzn mehr Wachs. Als das Bild 
schliesslich sich wieder abgekühlt hatte, nahm er trockene reine 
Lappen und rieb es damit, bis d.e Oberfiäche glänzte    
Der Vollständigkeit wegen sei hier noch folgende 
Eintragung Schicks vom 28. Aug. 1866 (S. l l2) angefügt: 
„Den Faun mit der Arn sel für Erhardt hat Böcklin 
auch mit dieserii) Tempera oder Harzfarbe gemalt; Wachs 
nur als Ueberzug (trotzdem sprach Böcklin einmal von 
dieser Malerei als „Wachsmalerei")_ 
Die Luft, den Körper etc. hat er mit einem (bis zum 
Wachsschmelzpunkt) erhitzten Eisen durch darüber Hin- 
fahren eingeschmolzen, Die Farben, besonders Rot, lasiertes 
Grün und Gelb haben in diesen Farben einen Glanz, der 
in Oelfarben nicht zu erreichen ist. 
Das Grün ist Chromgrün lasiert." 
Obige Versuche stehen in Verbindung mit weiteren, 
die Böcklin in reine r Enka ustik angestellt hat- 
Von diesen wird der nächste Abschnitt handeln. 
bei 
genommen wird, ist 
„Villa am Meer." 
s) Auf welches frühere Bild hier Bezug 
"Schick nicht ersichtlich. Vermutlich die
	        
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