Gefahren der "Harzmalerei". 69
der Leinwand verbunden hatten, es Waren, glück-
licherweise an Stellen, die leicht ausgebessert
werden konnten, ganze Stückchen derselben heraus-
gefallen. S0 bestellte ich, da ich die Vergänglich-
keit des einen Exemplars erkannte, das Gemälde
noch einmalf")
Obwohl der Schaden sich glücklicherweise hat
reparieren lassen, war Böcklin doch sehr betrübt
darüber. „Er konnte nicht begreifen", sagt Schick
(S. 75), „dass bei diesem Bilde etwas abspringen
konnte, denn eine kleine Probe, die er zur gleichen
Zeit gemalt und stets in seinem Zimmer hängen hatte,
hat sich vortrefflich erhalten (seine Frau im schwarzen
Schleier und auf gelbblondem Grund)"
Es wird am Platze sein, da sich das Verfahren
einmal bewährte und ein zweitesmal versagte, über-
dies manches bei dieser Technik unklar ist, mit ein
paar Worten näher darauf einzugehen:
Schick berichtet a. a. O., dass „Böcklin durch eine
Schrift von Didier über Harze und Oele zu diesen
Versuchen angeregt wurde, die er (jetzt durch Schack
gehindert) später fortsetzen will". Leider war es mir
bis jetzt unmöglich, die Schrift von Didier, von welcher
Böcklin bei seinen Versuchen ausgegangen ist, einzu-
sehen. Weder im Buchhandel noch in Bibliotheken habe
ich das Buch finden können, ja es ist nicht einmal
im grossen Katalog der Bibliothek des British Museum
i
i) Die Schackgalerie besitzt bekanntlich zwei Exemplare des
berühmten Bildes. Für die Wiederholung aber bekam Böcklin
keinen roten Pfennig. Vergl. Fr. von Lenbach, Gespräche und
Erinnerungen von W. Wyl, S. 49.