Volltext: Böcklins Technik

Tempera 
und 
Leimfarbe. 
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hierbei nicht unseren gewöhnlichen Leim gemeint 
hatte, geht aus der weiteren Erklärung an der näm- 
lichen Stelle bei Schick (S. 153) hervor, wo es heisst: 
„Man malt mit Farben mit Fischleim auf Leinwand- 
grund (der entweder roh ist oder Gipsgrund hat) und hält 
das Bild fortwährend von der Rückseite aus nass. Ist es 
fertig und trocken, so überzieht man es mit einem Spiritus- 
firnis. Böcklin nahm gewöhnlich statt Fischleim Sandrog 
und Weihrauch, die (beide in Wasser löslich  nicht, wie 
jener animalische Stoff, durch das viele Anfeuchten dem 
Faulen ausgesetzt sind." 
Die Gleichstellung von Tempera mit Leimfarbe 
findet sich auch in der Eintragungvom 3. September 1868, 
da Böcklin mit Burckhardt über die Tempera- 
malerei der Meister des Cinquecento und des fol- 
genden Jahrhunderts spricht (Schick, S. 156 und 157): 
"Böcklin sagte, er sei der Gewissheit, dass das Bild der 
Danae von Correggio in Leimfarben gemalt sei. In 
Oelfarben könne man garnicht diese Tiefe, diese Leuchtkraft 
und dieses Geheimnis der Farbe erreichen, Da Bilder in 
solcher Technik (in Leimfarben) sehr schnell gemalt 
werden müssen, so erklärt sich denn auch bei Correggio 
sehr leicht eine einfache Art der Modellierung. Das tiefe 
Schwarz, das er auf die Bettstatt gestrichen, kann man 
in Oelfarben gar nicht erreichen. Nachher natürlich hätte 
das Bild noch einen Firnis erhalten, der diese Technik für 
Laien weniger erkennbar gemacht habe. Er, Böcklin, je- 
doch, der sich jahrelang mit Versuchen in dieser Technik 
abgemüht habe, kenne ihre Eigentümlichkeiten und getraue 
sich, sie selbst unter jenem Firnis überall wieclerzuerkennen". 
Dann: "Correggio habe viel in Fresko gemalt und daher 
auch für Leimmalerei sicherlich die grösste Fertigkeit 
gehabt". 
An einer anderen Stelle (Schick, S. 173) wird der 
Ausspruch Böcklins vermerkt: "Man könne Tempera-
	        
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