Eitempera
des
Cennini .
ä
farbe) das Bild herausmodellieren. Darüber hat er dann
den Fischleim gezogen und dann mit Oelfarben weiter und
fertig gemalt."
Hier mag es am Platze sein, den Nachweis zu
führen, was Böcklin z. Z. der Schickschen Aufzeich-
nungen überhaupt unter "Tenipera" verstanden hat,
denn die Begriffe darüber waren damzüs noch un-
sicherer als jetzt. Wir finden in dieser Hinsicht eine
Notiz (Schick S. 105), wonach die Cenninische
Tempera Böcklin bekannt gewesen ist. Es heisst
dort:
„Besuch von Maler Schweiniurt bei Böcklin, der sich
mit seinen Erfahrungen in Temperam alerei sehr breit
tat, obwohl er sie von Böcklin erst gelernt hatte. Böcklin
sagte bei der Gelegenheit, sie finde sich ausführlich im
Cennino Cennini beschrieben. (Ich glaube, eine Malerei
mit Eiweiss, Essig u. dergL, die später mit einem harten
Firnis bedeckt wird.) Um die Farbe länger biegsam zu
halten und besser modellieren zu können, nahm Böcklin
Glyzerin darunter, welches Verfahren (englisches) er bei
Passini gesehen, der unter seine Aquarellfarben (im
Sommer mehr, im Winter weniger) Glyzerin nimmt.
Böcklin hatte mit dieser Technik 1864 sein erstes Ok-
toberfest
gemalt.
bei
(Jetzt
Schack-yk
Dazu möge bemerkt Werden, dass die eigentliche
Cennini-Tempera für Tafelbilder aus Eigelb bestand,
während für Wandmalerei das ganze Ei mit jungen
Feigentrieben verrührt, (wodurch sich das Eiklar sofort
löst,) genommen wurdefe) Eiweiss, allein oder mit
L
Vgl. Cennino Cennini, das Buch von der Kunst oder Traktat
der Malerei. (Jebersetzt, mit Einleit, Noten und Register ver-
sehen von Albert: Ilg. (Quellenschriften f. Kunstgesch. und Kunst-
technik der Renaissance, herausgegeben von Eitelberger v. Edel-