Volltext: Böcklins Technik

50 VI. Technische Versuche des zweiten römischen Aufenthaltes. 
 
pejanischen Bilder einen solchen Einiiuss auf ihn aus- 
üben würden, dass er später ganz andere Studien 
machen werde. Er bereue es, nicht früher hingekommen 
zu sein" (Schick, S. 126). 
Schick berichtet nach Frau Böcklins Erzählung 
(S. 364), dass ihr Gatte nach der Neapeler Reise „in 
Rom später ein Jahr verexperimentierte". 
Offenbar ging er bei diesen Experimenten darauf 
aus, die von den pompejanischen Malern so spielend 
beherrschten malerischen Mittel für seine Zwecke an- 
wenden zu lernen, z. B. bezüglich der Färbungen und 
einfachen Kontrastwirkungen oder in betreff der freien 
Anordnung des Gewandes und dergL; Schick berichtet 
als Böcklins Ausspruch darüber (S101): 
„Es ist zu bewundern, mit welcher Leichtigkeit und 
Schönheit sie alles so anzuordnen verstanden haben, dass 
Eines künstlerisch wirksam auf das Andere war. Man er- 
staunt, wie gross ihre Kenntnis der malerischen Mittel 
war, wie sie durch Härten das Eine weich und durch reiche 
Formen das Andere hart erscheinen liessen." 
Wir gehen in der Annahme gewiss nicht fehl, dass 
Böcklin bei diesen Experimenten ausser den formellen, 
den rein technischen Mitteln grossen Wert beigemessen 
hat und von der Voraussetzung ausging, seine 
Farbenwirkungen erheblich steigern zu können, wenn 
er sich enger an die Methoden der von ihm so hoch 
eingeschätzten antiken Maler anschlösse. Dies führte 
ihn offenbar zu den hier zu besprechenden technischen 
Versuchen mit allen möglichen Arten von Tempera. 
Zum besseren Verständnis der folgenden Aus- 
führungen ist es Wissenswert, dass zur Zeit, da Böcklin 
mit seinen Versuchen einsetzte, die sogenannte Tem-
	        
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