48 V, Technik
der
ersten
Periode.
Wir sehen, welch grossen Wert Böcklin auf die
Beigabe des Kopaivabalsams gelegt hat und (unter
den von ihm angedeuteten Vorsichtsmassregeln) mit
Recht. Die ,',Wiesenquelle" im Dresdener Museum ist
von einer Klarheit und Farbenhelligkeit, dass es eine
wahre Lust ist.
Aus der Bemerkung Schicks (s. oben) "Erst pro-
biert er auf dem Bilde eine Farbe r ein, mit Kopaiva-
balsam verdünnt, als dünne Lasur", könnte geschlossen
werden, dass der Balsam als alleiniges Bindemittel für
Farben gedient habe. In der Tat findet sich S. 340
eine Stelle, wo Böcklin als Experiment (um Erschei-
nungen der komplementären und subjektiven Farbe
deutlich zu beobachten) Ultramarin in Pulverform mit
Kopaiva zu einem dicken Teig anrührte und mit
rektifiziertem Terpentin verdünnte: aber zur Malerei
scheint er stets den Kopaivabalsam nur als Beigabe
zur Oelfarbe" und als Zwischenmittel vor dem Ueber-
malen verwendet zu haben, denn das Oel ist zur
festeren Erhärtung der Malerei auch nötig.
Von dem zweiten in Basel entstandenen Gemälde,
der wunderbar ergreifenden Gruppe der "Pietät"
(Maria Magdalena an der Leiche Christi) im Museum
daselbst ist auch bei Schick die Rede; es ist in gleicher
Technik „n1it Oelfarben und Kopaivabalsam gemalt"
(Schick, S. 292) und Böcklin hat diese Art auch an-
gewendet bei der Uebermalung von mit Harzfarbexi
("Leimmalerei") angefangenen Bildern, z. B.der„Vi0la",
also „mit Oelfarben und Kopaivabalsam". (Schick,
S. 232.)